Endlich war es soweit: Am Montag, den 15. Juli, machten sich die Herrschinger Fußballmädels früh morgens auf den Weg ins niederbayerische Ergolding. Nach drei teilweise hart umkämpften, aber ebenso erfolgreichen Turnieren auf Regional-, Bezirks- und Südbayernebene stand das Finale um die bayerische Meisterschaft an. Da sowohl die Endspiele aller Wettkampfklassen der Jungen als auch der Mädchen alle an diesem einem Tag stattfanden, war nur die „Crème de la Crème“ des bayerischen Schulfußballs vertreten. Von ursprünglich ca. 30000 im Fußball gemeldeten Schülerinnen und Schülern hatten sich insgesamt nur die besten 200 qualifiziert, darunter natürlich auch das elfköpfige Herrschinger Mädchenteam. Dass das nun eine ganz andere Hausnummer werden würde als die bisherigen Spieltage war schon bei der Ankunft klar: Strenge Passkontrolle, Offizielle in Anzügen, eine eigene Betreuerin, die den ganzen Tag nur für unsere Mannschaft zuständig war. Und unser Gegner, die Nordbayernsiegerinnen aus Kronach, die auf ihrem Weg in das Landesfinale unter anderem gegen die DFB-Eliteschule aus Nürnberg gewinnen konnten. Wir waren also gewarnt. Aber wir waren auch bereit!
Um 12.45 Uhr pfiff der Schiedsrichter dann unser Finale der Wettkampfklasse II der Mädchen an. Im Gegensatz zu den eher kürzeren Matches der vorangegangenen Turniere waren nun zweimal 35 Minuten zu spielen. In einer eher ruhigen Anfangsphase waren beide Teams vor allem darauf bedacht, gut zu stehen und keinen Fehler zu machen. Als die Mädchen der RSH das Spiel mit zunehmender Dauer immer mehr kontrollieren konnten, passierte das, was man eigentlich unbedingt vermeiden wollte. Nach einer Unachtsamkeit nach einem langen Ball (und einem klaren Handspiel der Kronacher Stürmerin) fiel das überraschende 0:1 aus Herrschinger Sicht. Einem Rückstand hinterherzulaufen war man nicht gewohnt, deshalb dauerte es ein paar Minuten, bis die RSH-Spielerinnen diesen ersten Schock verarbeitet hatten. Aber mit dem Wissen, dass noch genügend Zeit auf der Uhr war, kämpften sich die Kickerinnen vom Ammersee zurück ins Spiel. Noch vor der Pause traf Feli Schwald sehenswert aus der Distanz zum Ausgleich. Zuvor war unter anderem der unermüdlich ackernden Leo Moll ein Torerfolg nicht vergönnt – ob das höherer Gewalt oder einer gewissen, in schwarz gekleideten Person auf dem Spielfeld geschuldet war, sei einmal dahingestellt…
Nach der Halbzeitpause, in der die Trainer immer wieder die für dieses Finale notwendige Geduld und Ruhe im Spiel ansprachen, zahlte sich die Fitness der RSH-Mädels aus. Während die Nordbayerinnen immer müder wurden, rollte ein Angriff nach dem anderen auf deren Tor zu. Nach einem langen Einwurf auf die pfeilschnelle Bella Gröbel spitzelte diese den Ball an der Torhüterin vorbei auf Lena Kulbarsch, die aus spitzem Winkel das vielumjubelte 2:1 erzielen konnte. Und eben jene Bella war es auch, die sich nach einem langen Ball á lá Xabi Alonso von Lena Sergio Moll auf dem Weg zum 3:1 nicht mehr aufhalten lies. Und die Defensive? Bis auf einen Freistoß, den Vivien Winzen (die die etatmäßige Nummer 1 Lena Knof übrigens herausragend vertrat) grandios an den Pfosten lenkte, ließ die Hintermannschaft um Theresa Kuhn, Lena Moll, Amelie Gröbel, Ipek Demirci und Nelly Eblen nichts mehr zu und sorgte so dafür, dass das Spiel sicher nach Hause gebracht werden konnte. Als dann nach 70 kräftezehrenden Minuten der Abpfiff ertönte, lagen sich die RSH-Mädels jubelnd in den Armen. Aber nicht, ohne zuvor die Trainer, die natürlich keine Wechselklamotten dabeihatten, mit einer Vielzahl an Wasserduschen zu beglückwünschen.
Wir sind Bayerischer Meister! Und wir haben es tatsächlich geschafft, wir fahren nach Berlin!
Ein unglaublich großes Kompliment an Lena, Vivien, Lena, Amelie, Theresa, Ipek, Nelly, Leo, Lena, Bella und Feli! Ihr habt etwas ganz besonders geschafft und wir sind wahnsinnig stolz auf euch!
Eure Trainer
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